Sonntag, 18. Januar 2015

Reise nach Kambodscha

Nach einer etwas unruhigen, letzten Nacht im Noren Resort gingen wir zum Frühstück, um uns für die bevorstehende Fahrt zu stärken.

Unsere Sachen waren gepackt und wir nahmen herzlichen Abschied von Martin Noren, dem Inhaber des Noren Resort. Pünktlich, auf die Minute, stand unser Privatchauffeur mit seinem Auto vor dem Resort. Nachdem unsere Sachen verstaut waren ging es in Richtung Fähre, um von der Insel Koh Chang wieder zurück ans Festland zu kommen.


Wir fuhren vorbei an vielen Orten, welche wir die Tage zuvor besucht hatten und wir wurden ein wenig wehmütig.Aber vor uns lag das Abenteuer Kambodscha und eine damit verbundene lange Reise.Die Fähre schafften wir gerade noch auf die letzte Minute. Ca. 45 Minuten später hatten wir das Festland erreicht.


Unsere Reise ging weiter in Richtung kambodschanische Grenze, vorbei an mehreren Ortschaften und endlosen Feldern. Ungefähr 5 Stunden später, nach 2 Stopps unterwegs, hatten wir die Grenzstadt Aranyaprathet erreicht.

Nun ist es so, dass die Thais nicht mit ihrem Auto die Grenze passieren, sondern ein Guide aus Kambodscha die weitere Reiseführung übernimmt. Wir wurden also unserem Guide vorgestellt und er erklärte uns das Prozedere, um über die Grenze zu kommen.

Es war furchtbar heiß, denn wir waren genau in der Mittagshitze angekommen. Zusätzlich mussten wir nun unser ganzes Gepäck durch das Gedrängel des äußerst großen Grenzmarktes schleppen. Der Grenzmarkt ist einer der größten Märkte, welche ich gesehen habe.


Die Grenzkontrolle war auf thailändischer Seite sehr geordnet und professionell. Von der kambodschanischen Seite kann man das leider nicht sagen. Chaos und endlose Schlangen an den 4 Schaltern. Verzögert wurde die Einreise noch durch die Abnahme von Fingerabdrücken, welche jeder Einreisende abgeben musste.


Zum Glück hatte ich uns schon in Deutschland das Einreisevisum für Kambodscha besorgt, sonst hätten wir wahrscheinlich mehr als 1 Stunde gestanden.Nachdem wir nun durch die Passkontrolle waren und die Grenzstadt Poipet erreicht hatten, durften wir erneut warten. 

Viele Reisende betiteln Poipet als das „Tor zur Hölle“. Eine Art Shuttelbus sollte uns weiter ins Stadtinnere bringen. Was uns dann auf der Fahrt als erstes besonders auffiel war der Dreck am Straßenrand. Aber nicht nur dort, sondern eigentlich überall wo man hinsah war Müll. Die Menschen machten einen sehr niedergeschlagenen und traurigen Eindruck. Wahrscheinlich kommt daher der Name „Tor zur Hölle“.

Wo ist die Unbekümmertheit und Lebensfreude der Thais geblieben? Wie konnte es sein, dass nur einige hundert Meter weiter die Stimmung und die Lebensart so verloren gegangen waren? 

Wer sich mit der Geschichte Kambodschas beschäftigt wird schnell die Antwort finden-hier würde es den Rahmen sprengen. Ich erinnere an Pol Pot, den Rest muss jeder für sich selbst finden.


Wir waren also mit dem Bus von der Grenze in die Stadt gefahren und dort wartete nun unser neuer Chauffeur zusammen mit unserem Guide. Unser Gepäck wurde verstaut und los ging die abenteuerliche Reise nach Siem Reap. Eine abenteuerliche Reise war es definitiv. Vorbei an vielen Feldern, ärmlichen Behausungen und ausgehungerten Tieren auf einer Straße, welche den Titel „Straße“ nicht verdient hat.


Wir wollten eigentlich am Nachmittag noch nach Angkor Wat, um den Sonnenuntergang dort zu erleben. Leider hat die Fahrt von Poipet bis nach Siem Reap aber ca. 3,5 Stunden gedauert. Unser Fahrer hielt sich strikt an die Geschwindkeitsbegrenzung-Why? Sämtliche anderen Fahrzeuge überholten uns!Während der Fahrt war ich teilweise so genervt, dass ich am liebsten den Fahrer rausgeschmissen hätte und selbst das Steuer übernommen hätte. Schneckentempo auf einer Straße, welche keine ist. Zwischendurch war die „Straße“ einfach zu Ende und es folgte eine Sandpiste, welche wieder vom Asphalt abgewechselt wurde...


Irgendwann fing es dann noch an zu regnen und somit war Angkor Wat endgültig abgeschrieben für diesen Tag.In Siem Reap angekommen, kannte keiner unsere Unterkunft. Ich hatte von Deutschland aus regen Mailverkehr mit Albert, dem das Chea´s Guesthouse gehört und wo wir übernachten wollten.Nach einigem Hin und Her, mehreren Nachfragen in der Bevölkerung und schließlich einer Nachfrage in einem Hotel wusste man, wo das Guesthouse war.



 
2o Minuten später begrüßte uns Albert und zeigte uns unser Zimmer. Wir unterhielten uns noch über die landestypischen Gepflogenheiten bevor wir uns mit unserem TukTuk Fahrer auf den Weg in die Stadt machten.

Albert hatte, auf meinen Wunsch hin, einen TukTuk Fahrer für die nächsten 2 Tage organisiert.

Nach dieser langen Reise, schließlich waren wir von 8:00 bis 17:30 Uhr unterwegs, wollten wir irgendwo etwas essen. Zuerst mussten wir uns Geld besorgen, denn in Kambodscha wird hauptsächlich bar bezahlt. Der Dollar ist die gängigste Währung und man sollte kleine Scheine (1$ und 5$) mit sich führen. 50$ sind für einen Kambodschaner ein Vermögen und kaum jemand könnte wechseln.Unser Fahrer brachte uns anschließend in ein von Ausländern stark besuchtes Restaurant. 
Ausländer haben in den Augen der Kambodschaner jede Menge Geld, schließlich kostet ja ein Flug aus Europa schon ein Vermögen...

Angkor Mondial nennt sich das Restaurant in dem wir nun zu Abend essen sollten. Eine riesige Halle mit unzähligen Plätzen und Tischen in Reihe aufgestellt. Das Essen wurde in Buffetform angeboten, die Getränke (nur vom Feinsten und Teuersten) brachten aufdringliche Kellner.Um es kurz zu machen: Insgesamt grottenschlecht! Nicht zu empfehlen! Überteuert!



Leider kannten wir uns ja nicht in Siem Reap aus und mussten unserem Fahrer vertrauen. Ich hätte lieber gerne irgendwo landestypisch gegessen.Zurück in Chea´s Guesthouse war der Abend auch schon fast zu Ende. Ich lud noch meine Akkus vom Multikopter, um am nächsten Tag gerüstet zu sein. Wir beobachteten auf dem Balkon noch die abendliche Hektik der Stadt und gingen dann schlafen.